IT Bildung fürs Digitale Zeitalter

Und wieder eine “Jammer”meldung (nein, nicht Yammer, das Microsoft Enterprise Social Network ;)):

41.000 IT Experten fehlen

meldet BITKOM e.V. in einer Aussendung vom 11.11.2014! Und konkludiert nach der Diskussion der durchaus repräsentativen Analyseergebnisse (1.500 Unternehmen wurden befragt), dass es dringend eines “Pflichtfachs Informatik in der Sekundarstufe I” bedürfe.

Die Deutsche Sekundarstufe I entspricht der Österreichischen “Unterstufe” (also z.B. Hauptschule oder Gymnasium, Klasse 1 – 4, oder 5. bis 8. Schulstufe). Das ist aber hier überhaupt nicht das Thema, denn der Ansatz und die Forderung ist sowieso grundlegend falsch (egal für welche Schulstufe) und geht vollkommen an dem vorbei, was in einem Bildungssystem für das “Lernen” von IT nötig wäre!

IT wird in kürzester Zukunft integraler Bestandteil aller Wirtschaftszweige sein. In einem eigens dafür geschaffenen Schulunterrichtsgegenstand – in einer eigenen Lerneinheit – disjunkt von allem anderen Lernen durch Lehrkräfte, die die Ausbildung dazu nie bekommen haben, “Computer-Gebrauch” unterrichten zu lassen, ist so sinnentleert wie auf Grund von Lehrermangel einen Geographiker Physik unterrichten zu lassen (ja, auch das kommt – zumindest im österreichischen Schulsystem – tatsächlich vor, insofern überrascht mich die Forderung nicht wirklich; sie ärgert mich bloß).

Die einzige wirklich zielführende Maßnahme ist das integrierte Benutzen von Computern im Unterricht.

  • Ob eine Schülerin ihr Heft oder ihr Notebook zum Mitschreiben benutzt, muss egal sein.
  • Ob ein Schüler das Tafelbild abmalt oder mit dem Tablet fotografiert, ist völlig einerlei.
  • Ob eine Schülerin ein Wörterbuch oder linguee.com am Mobiltelefon zum Nachschlagen verwendet, darf keinen Unterschied machen.
  • Die Nutzung von Mobilgeräten im Unterricht muss explizit erlaubt sein (verbieten kann die Schule ja gerne die Nutzung bestimmter Apps, wenn sie es nicht schafft, den SchülerInnen den richtigen – den zielführenden – Umgang mit dem Gerät zu vermitteln)

So lange unser Schulsystem “Informatik” als Unterrichtsgegenstand begreift, anstatt IT als integralen Bestandteil des Lebens, bildet es unsere Schüler eindimensional, allenfalls parallel in verschiedenen, voneinander getrennten Disziplinen aus. Die Realität ereilt die Ausgebildeten dann, wenn die erste Jobausschreibung mit der Forderung nach IT-Kenntnissen überrascht – und viele (wenn nicht alle) Jobausschreibungen werden das in Zukunft! Aufgabe jedes IT-Unternehmens, -Vereins oder -Netzwerkes ist es daher, Informatikunterricht abzulehnen und die echte Integration der IT in das Ausbildungssystem zu betreiben!

Feature Bild von Free-Photos auf Pixabay

1 thought on “IT Bildung fürs Digitale Zeitalter

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